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Paartherapie kann Paaren helfen, Beziehungsprobleme in den verschiedensten Bereichen zu lösen und ihre Kommunikation zu verbessern. Sie zielt darauf ab, Konflikte und deren Ursache besser zu verstehen, emotionale Bindungen zu stärken und gemeinsam Lösungen für partnerschaftliche Herausforderungen zu finden.
Die Vorteile einer Paartherapie
In einer Beziehungskrise sind oft intensive Emotionen wie Wut, Enttäuschung, Verletzung und Traurigkeit im Spiel. Ein Therapeut kann als neutraler Dritter helfen, trotz dieser emotionalen Turbulenzen konstruktiv an den Problemen zu arbeiten. Er bringt Ruhe und Besonnenheit in das Gespräch und schafft einen Rahmen, in dem beide Partner miteinander kommunizieren können. Durch gezielte Gesprächstechniken kann er das Gespräch in eine positive Richtung lenken, mehr Ruhe in die Diskussion bringen und den Partnern helfen, ihre Gefühle klarer wahrzunehmen. Als Experte für zwischenmenschliche Beziehungen hat der Therapeut zudem oft die Autorität, den Gesprächsverlauf zu steuern und Veränderungen anzustoßen. Er kann den Partnern auch Hoffnung geben, wenn diese die Situation als ausweglos empfinden, und sie ermutigen, trotz Rückschlägen weiterzumachen.
Wann ist eine Paartherapie sinnvoll?
Eine Paartherapie ist bei verschiedenen Problemen hilfreich:
1. Eskalierte Konflikte und Krisen, bei denen die Partner keinen Ausweg mehr sehen und nicht mehr konstruktiv nach Lösungen suchen können.
2. Belastende Lebenssituationen, die sich negativ auf die Partnerschaft auswirken, wie die Vereinbarkeit von Beruf und Familie oder Übergänge wie ein Umzug oder der Auszug der Kinder.
3. Umgang mit Untreue eines oder beider Partner.
4. Gewalt in der Partnerschaft.
5. Umgang mit Trennung oder Scheidung.
6. Psychische oder körperliche Erkrankungen eines Partners, die die Beziehung belasten.
7. Emotionale Entfremdung, bei der beide Partner Wege suchen, die Beziehung wiederzubeleben.
Erfolgsaussichten einer Paartherapie
Viele Paare suchen erst dann Hilfe, wenn ihre Konflikte bereits weit fortgeschritten sind, was die Wirksamkeit der Therapie einschränken kann. Dennoch zeigen Studien, dass etwa die Hälfte bis zwei Drittel der Paare deutliche Verbesserungen erleben. Etwa die Hälfte berichtet auch über eine höhere Zufriedenheit mit der Partnerschaft nach einer Therapie. In der Therapie werden häufig Methoden aus verschiedenen Ansätzen kombiniert, um zu verstehen, wie Herkunftsgeschichten das Verhalten und die Gefühle in der Partnerschaft beeinflussen.
Kommunikation, Kommunikation und nochmal Kommunikation
Ein häufiges Problem in Beziehungen ist, dass die Kommunikation nicht funktioniert. Beide Partner möchten über ihre Probleme sprechen, wissen aber nicht, wie sie ein konstruktives Gespräch führen können. Typische Kommunikationsfehler wie gegenseitige Vorwürfe und Schuldzuweisungen verhindern Lösungen und führen zur Eskalation. In der Paartherapie lernen die Partner, ihre Kommunikationsfehler zu erkennen und durch konstruktives Verhalten zu ersetzen, oft durch Rollenspiele.
Mediationstechniken
Zur Lösung von Konflikten werden in der Paartherapie auch Mediationstechniken eingesetzt, besonders bei praktischen Problemen wie der Aufgabenteilung im Alltag oder der Regelung von Besuchszeiten nach einer Trennung. Der Therapeut ist dabei ein unabhängiger Dritter, der versucht, gemeinsam mit den Partnern Vereinbarungen zu treffen, die beide Interessen berücksichtigen. Er stellt gezielte Fragen und lenkt das Gespräch, macht aber deutlich, dass die Partner für den Inhalt der Regelungen verantwortlich sind.
Pflege der Paarbeziehung
Sind die Konflikte weitgehend gelöst, können die Partner lernen, wie sie ihre Liebe und Zuneigung erhalten und wachsen lassen können. Das geschieht durch gemeinsame Zeit, gegenseitige Wertschätzung, Respekt für die Wünsche des anderen und das Schaffen eines gemeinsamen Lebenssinns, zum Beispiel durch ein gemeinsames Hobby, das Haus oder die Kinder. Der Therapeut gibt hierzu Anregungen und stellt konkrete Aufgaben, um diese Fähigkeiten zu fördern.
Kosten und Abrechnung
In Deutschland gilt die Paartherapie normalerweise nicht als Heilbehandlung und wird daher nicht von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen. Ausnahme ist, wenn eine psychische Erkrankung eines Partners vorliegt, die durch die Partnerschaft beeinflusst wird oder die Partnerschaft belastet. Private Krankenkassen können die Kosten möglicherweise übernehmen, hier ist eine Einzelfallprüfung notwendig.
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