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Definition von Selbstwertgefühl
Der Selbstwert ist die Einschätzung, die man von sich selbst, seinen Eigenschaften und Fähigkeiten hat, und er stellt eine relativ stabile persönliche Eigenschaft dar. Diese Bewertung wird sowohl von der momentanen Selbstwahrnehmung als auch von den Erfahrungen der Vergangenheit beeinflusst und hat Auswirkungen auf Gefühle und Verhalten. Das Selbstwertgefühl ist das subjektive Empfinden des eigenen Wertes.
Häufig verwendete Begriffe im Alltag, die mit Selbstwertgefühl in Zusammenhang stehen, sind Selbstwertschätzung, Selbstachtung und Selbstbewusstsein. Ein hohes Selbstwertgefühl beschreibt eine positive Selbsteinschätzung. Einige Forscher betonen jedoch, dass ein stabiles Selbstwertgefühl wichtiger ist als ein hohes. Ein stabiles Selbstwertgefühl bedeutet eine realistische Selbsteinschätzung und eine angemessene Wertschätzung des eigenen Selbst. Dieses bleibt über die Zeit relativ konstant und ist weniger abhängig von aktuellen Einflüssen wie Leistungen oder sozialer Anerkennung. Selbstvertrauen oder Selbstsicherheit bezieht sich auf die Einschätzung der eigenen Kompetenzen und Fähigkeiten und ist somit ein Teilaspekt des Selbstwertes.
Komponenten des Selbstwertes
Der Selbstwert hat viele Komponenten, z.B. das Selbstkonzept. Es umfasst das kognitive Bild, das jemand von sich selbst hat, inklusive Wissen und Überzeugungen über eigene Werte, Absichten, Gefühle oder Fähigkeiten.
Das Selbstwertgefühl ist die emotionale Komponente des Selbst.
Die Selbstwirksamkeit ist die handlungsbezogene Komponente: Diese umfasst das Verhalten gegenüber sich selbst, wie die Selbstfürsorge und die Selbstwirksamkeitserwartung, also die Überzeugung, dass eigene Handlungen zu den gewünschten Konsequenzen führen.
Das globale Selbstkonzept ist das Gesamtbild, das jemand von sich selbst hat und besteht aus spezifischen Bereichen wie leistungsabhängigem, sozialem, emotionalem und körperlichem Selbstwert. Menschen beziehen ihren Selbstwert aus verschiedenen Bereichen, die für sie unterschiedlich wichtig sein können, und dieser kann je nach Lebensbereich und Situation variieren.
Modelle des Selbstwerts
Es gibt verschiedene Modelle des Selbstwerts. Zu nennen sind das 6-Säulen-Modell von Nathaniel Branden oder das 4-Säulen-Modell von Friederike Potreck-Rosa und Gitta Jacob.
Die sechs Säulen des Selbstwertgefühls nach Nathaniel Branden:
1. Bewusstes Leben führen: Eigenes Verhalten beobachten und reflektieren.
2. Selbstliebe und -akzeptanz: Sich selbst mit Fehlern akzeptieren und nicht ständig vergleichen.
3. Eigenverantwortung: Verantwortung für das eigene Leben übernehmen.
4. Selbstsicherheit: Eigene Meinung äußern und Kritik üben.
5. Zielgerichtetes Leben: Eigene Ziele setzen und verfolgen.
6. Persönliche Integrität: Sich selbst treu bleiben und nach eigenen Werten leben.
Die vier Säulen des Selbstwerts nach Friederike Potreck-Rose und Gitta Jacob:
1. Selbstakzeptanz: Selbstliebe und Wertschätzung unabhängig von Fähigkeiten und Leistungen.
2. Selbstvertrauen: Positive Einstellung zu eigenen Fähigkeiten und Leistungen.
3. Soziale Kompetenz: Fähigkeit, mit anderen Menschen umzugehen.
4. Soziales Netz: Eingebundenheit in positive soziale Beziehungen.
Faktoren, die das Selbstwertgefühl beeinflussen
Der eigene Selbstwert wird durch genetische Faktoren, Umwelteinflüsse und Lebenserfahrungen geprägt, wobei Kindheit und Jugend eine entscheidende Rolle spielen. Wichtig sind:
- Qualität der Beziehungen zu nahestehenden Personen.
- Urteile und Feedback von wichtigen Bezugspersonen.
- Eigene Beobachtungen und Bewertungen von Verhalten und Leistungen.
- Erfolge in persönlich wichtigen Bereichen.
Entwicklung eines gesunden Selbstwertgefühls
Ein gesundes Selbstwertgefühl entwickelt sich durch:
- Liebe, Zuneigung und Wertschätzung durch Eltern und Bezugspersonen.
- Positive soziale Beziehungen und das Gefühl, gemocht zu werden.
- Selbständige Bewältigung von Herausforderungen und das Entwickeln von Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten.
- Identifikation mit Bezugspersonen, die selbst ein gutes Selbstwertgefühl haben.
Faktoren, die zu einem niedrigen Selbstwert führen
Ein niedriger Selbstwert kann durch folgende Faktoren entstehen:
- Vernachlässigung oder Misshandlung.
- Autoritäre oder überbehütende Erziehung.
- Ständige Zurückweisung, Kritik oder das Gefühl, nicht gemocht zu werden.
Ein niedriger Selbstwert bleibt oft stabil, weil Menschen ein stimmiges Selbstbild beibehalten wollen und negative Informationen bevorzugt wahrnehmen.
Alter, Geschlecht und Bildung
Das Selbstwertgefühl verändert sich im Laufe des Lebens, steigt in der Jugend, erreicht einen Höhepunkt im mittleren Alter (zwischen 30 und 60) und kann im hohen Alter auch wieder sinken. Höhere Bildung korreliert mit höherem Selbstwertgefühl, während zwischen Männern und Frauen keine signifikanten Unterschiede bestehen.
Auswirkungen des Selbstwertgefühls
Ein gesundes Selbstwertgefühl führt zu psychischem Wohlbefinden, Belastbarkeit und positiven sozialen Beziehungen. Es kann aber auch negative Auswirkungen haben, wenn es zu Selbstüberschätzung führt. Eine Störung in diesem Bereich ist die narzisstische Persönlichkeitsstörung. Ein niedriger Selbstwert ist mit negativen Gefühlen und geringerer Lebenszufriedenheit verbunden und kann zu sozialen und psychischen Problemen führen.
Zusammenhang von Selbstwert und psychischen Erkrankungen
Ein sehr niedriger Selbstwert erhöht das Risiko für psychische Erkrankungen wie Depressionen und soziale Phobien. Essstörungen und Persönlichkeitsstörungen sind oft mit geringem Selbstwert verbunden. Ein überhöhtes (oder vermeintlich erhöhtes) Selbstwertgefühl kann hingegen bei Manien und narzisstischen Persönlichkeitsstörungen auftreten, wobei letztere im Kern eigentlich starke Angst vor Kritik und Zurückweisung haben und sich deshalb "aufblasen".
In jedem Fall hängt der Selbstwert oft stark mit den psychischen Problemen zusammen und fast bei jeder Störung gilt es, auch am Selbstwert zu arbeiten. Eine gute Therapie stärkt auch immer den eigenen Selbstwert.
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