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Was ist eine Depression?
Eine Depression ist eine psychische Erkrankung, die durch drei Hauptsymptome gekennzeichnet ist:
- Antriebslosigkeit,
- Verlust der Freude und
- eine gedrückte Stimmung.
Laut Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sind weltweit 280 Millionen Menschen betroffen. In Deutschland leiden 11,3 Prozent der Frauen und 5,1 Prozent der Männer an Depressionen, wobei Frauen etwa doppelt so häufig betroffen sind wie Männer. Insgesamt erkranken jährlich etwas mehr als acht Prozent der deutschen Bevölkerung daran. Die WHO prognostiziert, dass die Depression im Jahr 2030 die am weitesten verbreitete psychische Erkrankung sein wird.
Stimmungen, die im Zusammenhang mit bestimmten Lebensereignissen auftreten, können klar von einer Depression abgegrenzt werden. Menschen mit Depression fühlen sich gedrückt, ohne dass dies in direktem Zusammenhang mit einem Ereignis stehen muss. Sie erleben Gefühle von Sinnlosigkeit und innerer Leere und haben Schwierigkeiten, sich zu motivieren. Viele Betroffene leiden unter Schlafstörungen, Appetitlosigkeit oder übermäßigem Essen, Konzentrationsproblemen und innerer Unruhe. Auch sexuelle Unlust und ein vermindertes Selbstwertgefühl sind häufig. Körperliche Beschwerden ohne organische Ursache können ebenfalls auftreten.
Wie wird eine Depression diagnostiziert?
Eine Depression wird diagnostiziert, wenn die Symptome länger als 14 Tage anhalten. Da die Symptome unterschiedlich schwer und in verschiedenen Kombinationen auftreten können, ist die Erkrankung oft nicht sofort erkennbar. Daher ist ein ausführliches Gespräch mit einem erfahrenen Arzt oder Psychotherapeuten notwendig. Ergänzend können Fragebögen verwendet werden, um die Symptome genau zu erfassen.
Nach dem internationalen Klassifikationssystem ICD-10 (seit 2022 ICD-11) wird eine Depression diagnostiziert, wenn mindestens eines der Kernsymptome (niedergeschlagene Stimmung, Antriebsminderung oder Verlust von Interesse und Freude) und mindestens zwei weitere Symptome wie Schlafstörungen, veränderter Appetit oder Konzentrationsprobleme vorliegen.
Wer kann an einer Depression erkranken?
Das Risiko, im Laufe des Lebens an einer Depression zu erkranken, liegt bei 16 bis 20 Prozent und betrifft Menschen unabhängig von Alter, Geschlecht oder sozialem Status. Depression gilt als Volkskrankheit und ist die häufigste psychische Erkrankung. Etwa fünf Prozent der Erwachsenen zwischen 18 und 65 Jahren leiden zu einem gegebenen Zeitpunkt an einer Depression. Schätzungen zufolge werden nur zehn Prozent der Betroffenen angemessen behandelt.
Wird eine Depression erkannt und diagnostiziert, kann den Betroffenen jedoch gut geholfen werden.
Symptome einer Depression
Eine depressive Episode ist durch mehrere Hauptsymptome gekennzeichnet: Tiefe Niedergeschlagenheit, Unfähigkeit, Freude oder Interesse an Alltagsaktivitäten zu empfinden, und verminderter Antrieb. Hinzu kommen oft sozialer Rückzug, Hoffnungslosigkeit, Ängste, innere Unruhe, Konzentrationsprobleme, geringes Selbstwertgefühl, Schuldgefühle und Schwarzmalerei.
Körperliche Beschwerden können unter anderem Schlafstörungen, Appetitstörungen, Kopfschmerzen, Druckgefühl in Hals und Brust, Atemnot, Schwindel, Muskelverspannungen, und sexuelle Funktionsstörungen umfassen.
Schwere Depressionen können lebensbedrohlich sein, da sie häufig von Suizidgedanken begleitet werden.
Formen und Verlauf von Depressionen
Depressionen können unterschiedliche Formen annehmen und verlaufen oft in Phasen (Episoden), die in Schweregrad und Dauer variieren. Die meisten Depressionserkrankungen sind rezidivierende depressive Störungen, was bedeutet, dass es zu Rückfällen kommt. Das Risiko eines Rückfalls liegt zwischen 50 und 70 Prozent. Mit jeder Episode steigt das Risiko einer erneuten Depression, weshalb eine frühzeitige Behandlung wichtig ist.
Depressionen werden in leichte, mittelgradige und schwere Formen unterteilt, um die passende Therapie zu bestimmen.
Ursachen und Auslöser von Depressionen
Die Ursachen einer Depression sind vielfältig und nicht vollständig geklärt. Zu den häufigen Auslösern gehören Trennung oder Tod nahestehender Personen, Arbeitslosigkeit, hoher Leistungsdruck, soziale Isolation und chronische Krankheiten. Auch hormonelle Veränderungen und Medikamente können eine Rolle spielen.
Genetische Faktoren, Veränderungen in der Aktivität der Botenstoffe im Gehirn und Stresshormone beeinflussen ebenfalls die Entstehung einer Depression. Psychosoziale Belastungen wie chronische Überforderung oder belastende Lebensereignisse erhöhen das Risiko. Auch ein grundsätzlicher Mangel an positiven Gefühlen oder soziale Isolation kann ebenfalls zu einer Depression führen.
In vielen Fällen gibt es jedoch keinen klaren Auslöser für die Erkrankung.
Was ist eine Dysthymie? In Abgrenzung zu einer depressiven Episode?
Die Dysthymie, auch bekannt als chronische depressive Störung, ist eine langfristige Form der Depression. Sie ist durch eine langanhaltende depressive Stimmung gekennzeichnet, die mindestens zwei Jahre andauert. Im Gegensatz zur "Major Depression", bei der die Symptome schwerer und oft in Episoden auftreten, sind die Symptome bei der Dysthymie milder, aber anhaltend und kontinuierlich.
Symptome der Dysthymie
Die Symptome einer Dysthymie ähneln denen einer Major Depression, sind jedoch weniger intensiv und dauern länger an. Zu den häufigsten Symptomen gehören:
Diagnose der Dysthymie
Die Diagnose einer Dysthymie erfordert eine gründliche klinische Beurteilung durch einen Arzt oder Psychotherapeuten. Die Symptome müssen mindestens zwei Jahre lang an den meisten Tagen vorhanden sein. Oftmals wird die Diagnose erschwert, weil die Betroffenen ihre Symptome als Teil ihres normalen Lebens betrachten und keine Hilfe suchen.
Prognose der Dysthymie
Die Prognose für Personen mit Dysthymie variiert. Viele Menschen können mit der richtigen Behandlung und Unterstützung eine deutliche Verbesserung ihrer Symptome erfahren. Da die Erkrankung jedoch chronisch ist, können die Symptome lange anhalten, und es kann zu Rückfällen kommen. Eine kontinuierliche Behandlung und regelmäßige Nachsorge sind daher wichtig, um das Wohlbefinden der Betroffenen zu gewährleisten.
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